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The Ultimate Badass I POV Emily
Blog Post von Emily Günzler
Als ich das erste mal von der ersten Edition von „The Ultimate Badass“ von chinkilla gehört habe, wusste ich direkt, genau das haben wir gebraucht. Ein Abend voll mit talentierten und mutigen FLINTA* Kämpferinnen aus verschiedensten Kampfstportarten wie Brazilian Jiu Jitsu, May Thai und MMA.
Der Grund, warum „The Ultimate Badass“ für mich so besonders war, war, dass Wettkämpfe für mich in den allermeisten Fällen so aussehen: wenige bis keine Gegnerinnen, trotzdem hohe Teilnahmegebühren, zusammengewürfelte und rigide Gewichtsklassen, wenig medialer Support, wenig Superfight-Möglichkeiten, weil zu wenig Erfahrung, zu wenig Follower, keine Mädels in meiner Gewichtsklasse, wenig Plätze für FLINTA* Wettkämpferinnen und vieles mehr.
Bei „The Ultimate Badass“ von chinkilla war gefühlt alles anders: unermüdliches Suche nach Gegnerinnen, tolerante Gewichtsklassen, Anfängerinnen bis Fortgeschrittene hatten alle eine Chance, egal wie viele Follower. Ich selber habe mich nicht direkt angemeldet, weil ich direkt davor in Kasachstan sein wollte, um bei der UWW Weltmeisterschaft mitzumachen. Nach etwas Überlegen habe ich mich dann aber
doch dazu entschieden, mich für meine Disziplin Brazilian Jiu Jitsu zu bewerben, weil ich unbedingt Teil von der Veranstaltung sein wollte. Ich hatte dann auch recht schnell eine Gegnerin und konnte mich sowohl mental als auch körperlich darauf vorbereiten.
Da ich mich für die UWW Weltmeisterschaften vorbereitete, die kurz davor stattfinden sollten, durchlief ich schon ein recht intensives Wettkampftrainingsprogramm, sodass ich mich gut vorbereiten konnte. Die Fightcard füllte sich also immer weiter mit vielen spannenden Match-ups, einige davon durften sich das erste Mal im Wettkampf zu messen. Leider kam dann recht kurzfristig doch noch die Absage meiner initialen Gegnerin, sodass meine Teilnahme auf der Kippe stand. Mit viel Einsatz vom chinkilla-Team hat sich dann doch noch eine Gegnerin gefunden. Tori von Spitfire hatte sich gemeldet, um gegen mich zu kämpfen. Wir kennen uns sehr gut und haben auch schon gegeneinander gekämpft. Ich war zwar sehr glücklich, dass sie sich bereit erklärt hat, aber ich war auch etwas nervös. Ich persönlich bin immer nochmal etwas aufgeregter, wenn ich meine Gegnerinnen schon kenne, als wenn sie komplett fremd sind. Für mich gehört Nervosität aber auch dazu, also versuche ich sie als treibende Kraft zu nutzen.
Am 09.11.2024 war es dann endlich so weit. Ich kam mittags ins Fenriz-Gym in Kreuzberg und es war schon alles aufgebaut und vorbereitet für eine ausverkaufte Veranstaltung. Der Käfig, in dem die Kämpfe stattfinden sollte, war ausgeleuchtet, die Stimmung war von Anfang an super, man merkte, dass alle Lust haben und einfach nur eine gute Show abliefern wollten. Die Kämpferinnen sind aus ganz Deutschland angereist, manche kannten sich bereits und manche haben sich erst kennengelernt. Insgesamt waren alle freundlich und aufgeschlossen und man konnte noch nicht
ahnen, dass es im Käfig gleich rund gehen sollte.
Nach dem ärztlichen Vorgespräch und der Regelbesprechung hatten wir Kämpferinnen dann Zeit, um uns in Kampfstimmung zu bringen. Einige machten sich mich spezifischem Aufwärmen mittels Pratzen warm, andere meditierten oder dehnten sich. Ich selber habe mir etwas Zeit genommen, da ich erst den vorletzten Kampf haben sollte. Ich hatte also genug Zeit, um mir die ersten Kämpfe anzuschauen.
Schon beim ersten Kampf hat man gesehen, diese Veranstaltung ist einfach anders. Die Stimmung war positiv aufgeheizt, es gab Einlaufmusik und professionelle Fotos und Videos. Es ging dann Schlag auf Schlag im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kämpfe waren spannend und es hat sich niemand etwas geschenkt. Mein eigener Kampf sollte als Co-Main Event der vorletzte sein. Ich fing dann kurz vorher an, mich
warm zu machen und als ich dann einlaufen sollte, war ich fokussiert und bereit. Ich hatte ein tolles Team an meiner Seite und fühlte mich selbstbewusst und bestärkt.
Ich durfte dann mit meiner selbst gewählten Einlaufmusik in den Käfig gehen und dann ging es auch schon endlich los. An den Kampf selber kann ich mich fast nicht erinnern, so Adrenalin-geladen war ich. Ich weiß aber, dass meine Gegnerin Tori es mir nicht leicht gemacht hat. Ich konnte den Kampf dann durch einen Armbar gewinnen und war unglaublich glücklich. Ich war nicht nur glücklich, weil ich gewonnen habe, sondern weil ich Teil von einer Veranstaltung sein durfte, die so vielen aufstrebenden Kämpferinnen die Möglichkeit gegeben hat, sich vor ausverkauftem Publikum zu messen.
Ich war glücklich, dass ein Teil meiner Familie, die am dem Tag mit im Publikum waren,
mich bei dem sehen konnten, was ich liebe. Ich war glücklich, dass wir so viele tolle
Kämpferinnen zusammenbringen konnten. Ich war glücklich, weil wir zusammen zeigen konnten, dass Kampfsport mehr als ein Kräftemessen ist und, dass wir die Möglichkeit hatten, Leute zu inspirieren und zu bestärken. Ich habe wirklich viele Wettkämpfe als Grapplerin mitgemacht und habe mich bisher noch nie so wohl fühlen dürfen. Ich kann die zweite Edition vom „The Ultimate Badass“ kaum erwarten!